Hebammen-Tipps für die richtige Babypflege

In den ersten Wochen mit einem Neugeborenen haben die frisch gebackenen Eltern oft viele Fragen – insbesondere was die Pflege des Babys betrifft. Hebamme Eva Derler hat jahrelange Erfahrung bei der Begleitung von Müttern wie auch Babys vor und nach der Geburt und beantwortet einige der wichtigsten Fragen rund das Thema Babypflege.
Tipps für die richtige Babypflege

Wie oft soll ich mein Baby baden?

Das erste Bad Ihres Babys ist ein ganz besonderes Ereignis. Alle frisch gebackenen Eltern fragen sich, wann, wie oft und wo sie ihr Baby baden sollen. Lassen Sie sich von Ihrer Hebamme im Wochenbett beraten. Einen Säugling zu waschen, der sich hin und her bewegt, rutschig ist und evtl. sogar schreit, will gelernt sein. Entspannen Sie sich – es wird mit jedem Mal einfacher. Bald wird es Ihrem Baby richtig gefallen, im Wasser zu plantschen.

Ob als tägliche Entspannung oder wöchentliches Wohlfühlbad: wann und wie oft Sie Ihr Baby baden, bleibt ganz Ihnen überlassen. Kinderärzte empfehlen jedoch meist 1-2 Vollbäder in den ersten Lebenswochen. Beachten Sie, dass Babys ihre eigene Körpertemperatur nur schwer halten können und deshalb schnell auskühlen. So empfiehlt sich eine kurze Badezeit von maximal 10 Minuten. Falls Sie in einer Region mit hartem Wasser leben, kann zu häufiges und langes Baden die Babyhaut austrocknen. Ich empfehle, dem Badewasser ein paar Spritzer hochwertiges Öl beizugeben. Sehr gut eignet sich das Lasepton® 7 Öl naturrein.

Vorbereitung:

  • Sorgen Sie für ein angenehmes Raumklima von 22 bis 25 °C.
  • Vermeiden Sie Zugluft.
  • Ihr Baby sollte wach und satt sein.
  • Temperatur des Badewassers: 35 bis 37 °C.

Mehr Tipps für das Baden Ihres Babys finden Sie in der Lasepton® Pflegefibel.

Wie oft soll ich mein Baby baden?

 

Das Bad:

  • Das Baby sanft ins Wasser gleiten lassen (Schulter sollten bedeckt sein)
  • Stützen Sie Nacken und Kopf mit einer Hand
  • Das Baby mit einem Waschlappen oder einem Schwamm von oben nach unten bzw. von vorne nach hinten reinigen. Hierfür können Sie auch ein sanftes Babyshampoo verwenden.
  • Wickeln Sie Ihr Baby in ein warmes Handtuch und tupfen Sie es sanft ab.

Welche Temperatur braucht mein Baby?

Eine Raumtemperatur von 18 bis 20 Grad ist physiologisch gesehen die beste Schlaftemperatur für Erwachsene und Kinder. Bei jeder Raumtemperatur ist es wichtig, beim Säugling selbst zu überprüfen, ob der Temperaturzustand passt. Im Nacken des Kindes können Sie fühlen, ob es schwitzt oder angenehm warm ist. Bei sommerlichen Temperaturen ist es normal, dass ein Baby schwitzt, hier sollte man zur Verhinderung eines Wärmestaus auf luftige Kleidung achten. Der erste Spaziergang, besonders im Winter, sollte nicht allzu lange dauern, um evtl. Temperaturverlusten vorzubeugen. In der kalten Jahreszeit sollten Sie das Gesicht Ihres Babys durch eine besonders reichhaltige Creme schützen.

Wie pflege ich die Haut meines Babys?

Als Hebamme empfehle ich in der Pflege:

Weniger ist mehr. Wichtig ist, das Baby regelmäßig zu wickeln und es auch ab und zu ohne Windel strampeln zu lassen, damit Luft an die Haut kommt. Für die Reinigung des Babypopos eignet sich Babyöl gut.

Wie pflege ich die Haut meines Babys?

Tipp für Reisen:

Bei längeren Autofahrten oder in der Nacht empfehle ich, das Baby am Gesäß mit einer Wundschutzcreme einzucremen. So kann ein geröteter Babypopo vorgebeugt werden. Die Creme können Sie in weiterer Folge auch anwenden, wenn es dennoch zu Rötungen im Windelbereich kommt (was nie völlig ausgeschlossen werden kann).

Babymassage – worauf sollte ich achten?

Babymassage – Welches Öl soll ich verwenden?

Eine Babymassage kann bereits im Alter von 4-6 Wochen durchgeführt werden.

Der perfekte Zeitpunkt dafür ist, wenn Ihr Baby ausgeschlafen, satt und aktiv ist. Direkt nach dem Essen soll besser nicht massiert werden. Nur wenn Sie selbst entspannt sind, kann auch Ihr Baby sich entspannen. Versuchen Sie deshalb auch selbst zur Ruhe zu kommen.

Babymassage – worauf sollte ich achten?

Verwenden Sie natürliche Öle, die speziell für die Babymassage geeignet sind. Wichtig sind eine Raumtemperatur von etwa 25 °C, eine weiche Unterlage und warme Hände. Dazu können Sie etwa ein Handbad mit warmem Wasser durchführen oder die Handflächen aneinander reiben. Babyhaut ist sehr empfindlich. Massieren Sie nur mit sauberen Händen und vermeiden Sie scharfe Kanten an den Fingernägeln.

Entspannende Kopf- und Gesichtsmassage

Durch eine Massage von Kopf und Gesicht werden mögliche Spannungen im Kieferbereich gelockert und das Baby kann sich entspannen.

Streichen Sie mit den Fingerspitzen oder dem Daumen mit sanftem Druck über das Gesicht, zuerst vom Nasenrücken zu den Wangen. Dann streichen Sie vom Scheitel zu den Ohren. Um Spannungen im Kiefer zu lockern, streichen Sie in kreisenden Bewegungen über den Kiefer bis zu den Ohren.
Wiederholen Sie die Bewegungen bis zu vier Mal.

Weitere Techniken zur Babymassage finden Sie hier: Ratgeber Baby-Massage

Wie entferne ich Kopfgneis?

Wenn gemeinhin von Milchschorf die Rede ist, handelt es sich meist um den harmlosen Kopfgneis, den einige Babys in den ersten Monaten entwickeln. Die weißlich-gelben Schuppen im Kopf- und Stirnbereich sind für das Baby zwar harmlos und jucken nicht, dennoch möchten die Eltern ihre Kleinsten gerne davon befreien. Wichtig ist hierbei nicht, zu kratzen oder zu schaben, sondern den Kopfgneis mithilfe von Öl sanft abzulösen.

Dazu weichen Sie die betroffenen Stellen am besten einige Minuten mit Öl ein (z. B. mit einem weichen Tuch). Ist das Öl ausreichend eingezogen, können Sie die talgigen Schuppen durch ein vorsichtiges Streichen mit einer Babybürste entfernen.

Wichtig: Kopfgneis ist nicht gleich Milchschorf. Sehr häufig werden diese beiden miteinander verwechselt. Milchschorf ist ein Ekzem, das sich auch bis auf das Gesicht ausbreiten kann und im Gegensatz zum Kopfgneis juckt. Milchschorf darf keinesfalls entfernt werden. Entzündet sich das Ekzem oder breitet sich weiter aus, sollten Sie einen Kinderarzt aufsuchen.

Wie entferne ich Kopfgneis?

Neurodermitis bei Babys – was kann ich tun bzw. wie beuge ich vor?

Neurodermitis beginnt bei vielen betroffenen Kindern schon im Baby-Alter. Starker Juckreiz und sehr trockene bzw. entzündete Hautstellen sind typische Symptome. Oft entwickelt sich Neurodermitis auch aus dem oben genannten Milchschorf. In jedem Fall empfiehlt sich hier der Gang zum Arzt.

So können Sie Neurodermitis vorbeugen:

  • Volles Stillen in den ersten vier Lebensmonaten (wenn dies nicht möglich ist, auf hypoallergene Säuglingsnahrung achten)
  • Ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft (gerade auch Fisch beugt Neurodermitis vor)
  • Familiär vorbelastete Kinder sollten nicht in einem Haushalt mit Katzen leben.

Bei Neurodermitis-Symptomen sollten Sie die betroffenen Stellen täglich mit einer Lotion mit hohem Lipid-Anteil und pflanzlichen Fettsäuren pflegen.

Welche Babypflege brauche ich für welches Wetter?

Welche Babypflege brauche ich für welches Wetter?

Egal ob Regen, Sonne, Schnee oder Wind: Ihr Baby hat deutlich empfindlichere Haut als Sie und muss deshalb umso mehr geschützt werden.

Bei Sonne:

  • Versuchen Sie, Ihr Baby (unter zwei Jahren) nie direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen.
  • Benutzten Sie Babysonnencremen mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30.

Bei Wind und Kälte:

  • Achten Sie darauf, dass Ihr Baby nicht auskühlt.
  • Kleidung im „Zwiebel“-Look (mehrere dünne Kleidungsstücke übereinander) wählen, sodass Sie Temperaturschwankungen ausgleichen können.
  • Das Gesicht pflegen Sie am besten vor dem Hinausgehen mit einer reichhaltigen Schutz-Creme.
Babymassage, Babyöl, Babypflege, Hebammen-Ratgeber


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