Neurodermitis bei Babys und Kleinkindern

Wenn Babys und Kleinkinder an Neurodermitis leiden
Die richtige Hautpflege bei Neurodermitis

Was ist Neurodermitis?

Neurodermitis ist eine chronische in Schüben auftretende Hautkrankheit, die sich vor allem in der westlichen Welt enorm verbreitet. Über die Gründe dafür sind sich die Experten nicht wirklich einig, doch werden vor allem Veränderungen der allgemeinen Lebensbedingungen als Ursache vermutet ­– allen voran eine zu hygienische Lebensweise.

Besonders häufig tritt Neurodermitis bei Kindern auf, rund fünfzehn Prozent sind mittlerweile betroffen. Bei Babys sehen die typischen Symptome meist anders aus als bei Kleinkindern und können schon sehr früh auftreten, dies kann bereits nach der Geburt der Fall sein. Als erste Anzeichen treten meist weißlich-gelbe Schuppenkrusten im Gesicht auf, die als sogenannter Milchschorf bekannt sind.

Diese können sich auch auf den Kopf sowie auf die Innenseiten der Arme und Beine ausbreiten. Oft nässen die betroffenen Stellen. Achtung: Eine fettige gelbliche Schuppung der Kopfhaut hat nichts mit Milchschorf zu tun. Um hier Sicherheit zu haben, müssen solche Hautveränderungen ärztlich abgeklärt werden.

Im Säuglingsalter zeigt sich Neurodermitis häufig auch als Rötung auf den Wangen. Die Haut ist trocken, phasenweise treten schuppende Ekzeme auf. Vorwiegend sind das Gesicht, die Ohren und der Kopf betroffen. Sehr häufig geht damit ein quälender Juckreiz einher. Zudem ist die Haut um die Mundpartie auffällig blass, die Mundwinkel können eingerissen sein und es zeigen sich vermehrt sogenannte Linien an den Handinnenflächen und auf den Fußsohlen.

Bei starken Schüben können sich über das gesamte Gesicht und den Rumpf Rötungen mit Bläschen und Krusten ausbilden.

Ab dem zweiten Lebensjahr treten diese Veränderungen meist als trockene Stellen an Ellenbeugen und Kniekehlen sowie am Nacken und an den Handgelenken auf. Bei über der Hälfte der Kinder bessert sich die Neurodermitis bis zum Schulalter und verschwindet während der Pubertät häufig ganz. Die Neigung zur trockenen Haut bleibt jedoch meist ein Leben lang bestehen. Bis dahin stehen Kinder und deren Eltern aber oftmals unter einem enormen Leidensdruck.

Vererbung und Umweltfaktoren

Die Ursachen für Neurodermitis sind nach wie vor weitgehend unbekannt, wahrscheinlich spielen jedoch mehrere Faktoren zusammen. Eine ganz wesentliche Rolle kommt jedoch der Vererbung zu. So liegt das Erkrankungsrisiko eines Kindes mit einem betroffenen Elternteil bei 20 bis 40 Prozent, wenn beide Eltern unter Neurodermitis leiden, sogar zwischen 60 bis 80 Prozent.

Auslösende Faktoren für einen Neurodermitis-Schub können etwa klimatische Bedingungen wie Hitze oder schwüles Wetter aber auch Allergene wie Pollen oder Hausstaub sowie Infekte und körperliche wie seelische Belastungen sein. Auch bestimmte Lebensmittel fördern die Entstehung von Neurodermitis und haben entscheidenden Einfluss auf die Art und Intensität der Symptome.

Die Suche nach den Faktoren, die eine Neurodermitis verbessern oder verschlechtern, erfordert viel Geduld und Aufmerksamkeit, da die Erkrankung bei jedem Betroffenen etwas anders verläuft. Dementsprechend individuell muss auch die Behandlung ausfallen.

Heilbar ist Neurodermitis allerdings nicht, sehr wohl aber gut behandelbar.

Im Bemühen, das Beste für ihr Kind zu tun, probieren Eltern verständlicherweise oftmals die vielversprechendsten Produkte aus. Doch auch wenn die tägliche Pflege die mit Abstand wichtigste Behandlungs-Maßnahme ist, gilt bei Neurodermitis grundsätzlich die Devise: weniger ist mehr! Wichtig ist, gewisse (Pflege-)Regeln zu beachten, so können Symptome oft sehr wirkungsvoll gelindert und schubfreie Phasen verlängert werden.

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Was Babys und Kindern mit Neurodermitis gut tut:

  • Tägliche Pflege! Bei Neurodermitis ist die Haut trocken, juckt und der Fettsäuremantel ist gestört. Deshalb sollte regelmäßig mit rückfettenden und Feuchtigkeit spendenden Produkten gepflegt werden, die dem Kind guttun und die Symptome lindern. Idealerweise wird die Haut zweimal täglich mit einer hochwertigen medizinischen Creme oder Lotion eingecremt. Die Präparate nicht zu dick auftragen! Und darauf achten, dass das Produkt keinen Harnstoff enthält, um die angegriffene Haut nicht zusätzlich zu reizen und unangenehmes Brennen zu verursachen.
    Wichtig ist auch, dass eine an das Alter des Kindes angepasste Menge an Pflege verwendet wird.

 

  • Angenehme Pflegerituale!  Das Eincremen sollte für das Kind so angenehm wie möglich gestaltet werden. Dazu gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, wie etwa die Pflege mit entsprechender Musik oder einer Massage verbinden, vorsingen, vorlesen und unterhaltsame und ablenkende Spiele einbauen. Auch wenn es nicht immer leicht fällt, aber Eltern sollten sich für die Pflege ausreichend Zeit nehmen und gute Laune dabei ausstrahlen.

 

  • Kind darf mithelfen! Auch wenn die Eltern es noch so liebevoll und fürsorglich meinen, im entsprechenden Alter kann das Kind durchaus auch selbst bei der täglichen Pflege mithelfen. Das erleichtert das Ritual für Eltern und Kind; die unerlässliche intensive Pflege kann zu einem ablenkenden „Spiel“ werden. Zum Beispiel dann, wenn die Creme abwechselnd von Eltern und Kind sanft in die Haut eingeklopft wird.

 

  • Wenig Baden! Der Hautzustand bessert sich üblicherweise, wenn die Kinder nicht öfter als zweimal pro Woche gebadet werden ­- und das nicht länger als zehn Minuten und nur mit lauwarmem Wasser. Unterstützend können dem Badewasser auch Öle wie Mandelöl oder ein Esslöffel kaltgepresstes Olivenöl beigemengt werden.

 

  • Nicht rubbeln! Nach dem Bad die Haut nur vorsichtig trockentupfen, keinesfalls abrubbeln.

 

  • Fingernägel kürzen! Wenn die Haut stark juckt und sich Kinder dann naturgegeben intensiv kratzen, kann das den Hautzustand weiter verschlechtern. Es entstehen wunde Stellen durch die Viren und Bakterien eindringen und zu Infektionen führen können. Die Haut wird auch durchlässiger für Allergene und diverse Irritationsfaktoren. Es bildet sich ein leidvoller Teufelskreis. Um das zu verhindern, sollten die Fingernägel immer kurz gehalten werden.  Baumwollfäustlinge oder spezielle Overalls mit eingearbeiteten Handschuhen können vor allem in der Nacht verhindern, dass sich Kinder aufkratzen.

 

  • Sanfte Berührungen! Ob beim Pflegen oder Liebkosen, stets bedenken, dass die Berührung der gereizten Haut für das Kind unangenehm sein kann. Zärtliche, liebevolle Berührungen tun hingegen gut und tragen außerdem zu einem positiven Beziehungsaufbau mit den Eltern bei.

 

  • Krankheit erklären! So früh wie möglich damit beginnen, dem Kind so gut wie möglich die Hauterkrankung zu erklären. Unterlagen besorgen, etwa beim Arzt, in denen das Problem mit dem „Hautteufelchen“ kindergerecht und spielerisch aufbereitet ist.

 

  • Allergene meiden! Neurodermitisschübe können durch eine Reihe von Allergenen ausgelöst werden. Daher ist es wichtig, dass Kinder damit nicht in Kontakt kommen –  das können Hunde- und Katzenhaare sein, Hausstaub oder bestimmte Lebensmittel. Vorsicht: Auch Kuscheltiere sind Staubfänger! Es empfiehlt sich generell, häufig und gut Staub zu saugen.

 

  • Räume nicht überheizen! Neurodermitis-Kinder leiden häufig unter Schlafproblemen, da der Juckreiz in der Nacht besonders ausgeprägt sein kann; ein überheiztes Kinderzimmer kann dieses Problem zusätzlich verstärken. Auch zu warmes Bettzeug in dem das Kind zum Schwitzen kommt, kann den Schlaf beeinträchtigen. Für angenehmes Raumklima sorgen und vor dem Zu-Bett-Gehen gut lüften.

 

  • Hilfe beim Ein- und Durchschlafen! Wenn Kinder schwer einschlafen und Nachts häufig aufwachen, kann das für die gesamte Familie zur Belastung werden. Rituale wie Geschichten erzählen, vorlesen oder ein Schlaflied, signalisieren dem Körper, dass es Zeit für die Nachtruhe ist. Wacht das Kind in der Nacht auf, dann möglichst wenig versorgen, damit es rasch wieder einschläft. Licht, Unterhaltung, trinken oder essen können sonst sehr rasch zur Gewohnheit werden.

 

  • Kalte Umschläge! Starker Juckreiz lässt sich durch Kälte-Maßnahmen lindern; etwa durch feuchte Umschläge mit schwarzem Tee oder Zinnkraut. Man kann auch Eiswürfel in eine Blumenspritze füllen und die juckenden Stellen damit sanft besprühen. Auch Thermalwassersprays eignen sich dafür gut. Oder: Einen Kühlakku aus dem Tiefkühlfach umhüllen und auf die betroffenen Hautstellen legen. Pflege-Cremen im Kühlschrank aufbewahren, so kann rasch eine kühlende Wirkung erzielt werden.

 

  • Weite Kleidung! Kleidung, die zu eng auf der Haut anliegt, kann eine zusätzliche Belastung sein. Daher darauf achten, dass das Kind locker gekleidet ist, wobei die Kleidungsstücke aus Baumwolle oder Leinen sein sollen. Finger weg von Wolle, sie kann schlimmsten Fall sogar einen Neurodermitisschub auslösen.

 

  • Ausgewogene Ernährung! Wenn hinter Schüben gewisse Nahrungsmittel stecken, sind diese natürlich vollständig zu vermeiden. Aber bei Neurodermitis ist eine gesunde ausgewogene Ernährung generell hilfreich ­- mildes Obst, Gemüse und pflanzliche Lebensmittel sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen. Mit tierischen Produkten eher maßvoll umgehen.

 

  • Stress vermeiden! Die verschiedenen Symptome, vor allem der quälende Juckreiz, bedeuten für ein Kind eine große körperliche und seelische Belastung. Daher sollte zusätzlicher Stress in jeglicher Form vermieden und für eine ruhige Umgebung gesorgt werden. Es zeigt sich immer wieder, dass sich Neurodermitis in Phasen psychischer Belastung verschlechtern kann.

 

  • Sich austauschen! „Eine häufige Frage betroffener Eltern: „Warum gerade unser Kind?“ Hier kann es hilfreich sein, Kontakt zu ebenfalls Betroffenen zu suchen und sich auszutauschen. Auch für das Kind selbst ist es ab einem bestimmten Alter wichtig zu sehen, dass auch andere von dieser Krankheit betroffen sind.

 

  • Tagebuch führen! Es kann sehr hilfreich sein, einen so genannten Neurodermitis-Beobachtungsbogen zu führen. So lässt sich herauskristallisieren, auf welche auslösenden Faktoren das Kind mit Symptom-Verschlechterungen oder Schüben reagiert.

 

(Weitere Informationen dazu finden Sie unter: https://www.daab.de/fileadmin/images/haut/Pdf/Neurodermitis-Tagebuch.pdf )

 

  • Arzt aufsuchen! Neurodermitis muss natürlich von einem Arzt diagnostiziert und behandelt werden. Auch bei akuten Schüben ist es unerlässlich, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Meist wird dann eine Cortisonsalbe verschrieben, die wirkungsvoll dazu beiträgt, dass sich Juckreiz und Entzündungen rasch lindern. Diese muss gemäß der ärztlichen Verordnung verwendet werden, jedoch sollte Cortison nicht dauerhaft angewendet werden, da es die Haut noch trockener und dünner macht.
    Es gibt allerdings eine Reihe von Naturprodukten, die zur Pflege bei Neurodermitis eingesetzt werden können. Als wichtigste Säule der Therapie bei Neurodermitis kann die entsprechende Pflege, die schubfreie Zeit deutlich verlängern. Solche Cremen und Lotionen mit Extrakten aus Weihrauch, Süßholzwurzel, Borretschsamenöl der Nachtkerzenöl gibt es in der Apotheke zu kaufen.

 

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